11/17/2009

Virale Kampagne = Radical Advertising?



















































Das US-amerikanische Textilunternehmen American Apparel hat sich in den letzten Jahren zum größten T-Shirt-Hersteller des Landes entwickelt. Und dies mit Waren, die auf den ersten Blick ziemlich unspektakulär sind: kein Muster keine Applikation, kein Logo. Nur mit hippen Schnitten und vor allem mit einer genialen Marketingstrategie hat sich American Apparel (AA) im Jugendmarkt den Status einer Kultmarke erarbeitet. Statt in Billiglohnländern zu produzieren,trägtAmerican Apparel (American = amerikanisch/apparel = Bekleidung) stolz das Made-in-America-Siegel und wirbt mit dem Slogan "made Smeatshop in L.A". Tatsächlich wird die Kleidung in downtown Los Angeles hergestellt. Das Unternehmen sichert seinen oft südamerikanischen Arbeitern einen fairen Lohn zu, bietet die Möglichkeit, sich krankenversichern zu lassen und in kostenlosen Kursen Englisch zu lernen.


















Diese offensiv vermarktete politisch korrekte Haltung des Unternehmens (die allerdings in vielen Internetbeiträgen bereits ein wenig relativiert wird) und das vollständige fehlen eines Markenlogos, das sich gleichsam auch zu einer Art Logo entwickelt hat, trägt zusammen mit der eigenwilligen Werbung den Kultstatus von AA. Die Fotomodelle für die Kampagnen von American Apparel sind immer Mitarbeiter oder Konsumenten von AA und könnten aufgrund ihrer Inszenierung/Bildkomposing auch aus
(der kreative Kopf hinter der Sisley Kampagne) Bildband Terrys World entsprungen sein. Die Konsumenten schicken ihr Foto von sich in American Apparel-Kleidung ein, und das Bild wird von AA als Anzeige veröffentlicht. Dieses Vorgehen führte zu einem sehr eigenständigen Werbeauftritt. Die Fotos haben oft etwas Intimes. Sie sind einer suggestiven Art voyeuristisch und manchmal sehr nah an einem amateur-pornografischen Stil. Der virale Effekt dieser Kampagne verhalf American Apparel zu einer stabilen Fangemeinde/Community.


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